Da sitzt man am Frühstückstisch nach einer richtig geil durchgebumsten Nacht und fühlt sich so völlig leer. Restlos. Die Schaufensterpuppe gegenüber hat Bildzeitungsdurchfall und irgendwann ist man alt genug zu verstehen, dass gut aussehen wirklich keine Kunst ist und schon gar keine Leistung. Dabei will man diesen ganzen Klischeequatsch ja auch nicht so dringend, von wegen „ich muss mich geborgen fühlen und er muss mich zum Lachen bringen“. Es fehlt was ganz Anderes und manchmal gehen Jahre ins Land, bis man versteht. Es ist nicht der laute Bass, die schrille E-Gitarre oder der brüllende Gesang, die die Musik machen – es ist die unauffällige Percussion, die am Rande des Bewusstseins den Rhythmus vorgibt. Ohne Rhythmus keine Musik. Und während die Schaufensterpuppe selbstgefällig vor sich hindröhnt, wächst die Sehnsucht nach den leisen Tönen.
Das würde ich erzählen, fragte mich jemand nach meinem Werden und was es für mich bis hierhin ausmachte. Momente nur, mit soviel AHA! im Gepäck, dass sie haften bleiben.
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