Zurück zum Content

Fundstücke

Heute habe ich ein Handy gefunden. Als das Handy schließlich wieder bei seiner Besitzerin war, fiel mir auf, dass ich recht häufig Dinge finde. Nun ja, zumindest häufiger als andere Menschen. Die Top 3 der letzten vier Wochen:

1. Schüler-Handy im Schülerpark (29.08.2013, ca. 9:15h)

Zum Glück hatte das Samsung Smartphone mit dem gebrochenem Display nur eine ‘Über den Bildschirm wischen’-Tastensperre. So konnte ich schnell im Protokoll den zweithäufigsten Kontakt, ‘Daddy’, darüber informieren, dass ich das Handy seiner Tochter gefunden habe und er es bei mir auf der Arbeit abholen kann.

Nur wenige Minuten vibirerte das Handy um einen Anruf von ‘allerliebste <3′ zu signalisieren. Ich ging dran und nach einem kurzen ‘wer spricht mit dem Fremden’ hatte ich die die Besitzerin am anderen Ende. Sie erzählte mir, dass Sie Ihrer Lehrerin das Handy gegeben hatte, welche es dann einfach liegen gelassen hatte.

Zehn Minuten später standen Verliererin und (offensichtlich Sport-) Lehrerin vor mir um das Verlorene in Empfang zu nehmen. Eine knappe halbe Stunde später kam dann auch noch ‘Daddy’ mit einer Flasche Wein.
Ein guter Tag 🙂

2. Amsel in Kalles Maul ( (28.08.2013, ca. 21:00h)

Dass dieser Kater gerne mal Geschenke mitbringt… geschenkt, man gewöhnt sich an alles. Unschön wird es allerdings, wenn das Geschenk noch Geräusche von sich gibt, den Weg in die Wohnung überlebt hat und nach einem “KALLE! LASS DAS! NEIN! NICHT DA REIN!”, ein angeschlagener Vogel über den Flurboden flattert und versucht sich zu verstecken.

Dank ‘Fischernetz’ vom Großen ist das verstörte Tier in einer schicken Holzkiste und im Internet wird fleißigst nach “Katze Vogel verletzt” gesucht. Der Große steht kurz darauf im Arbeitszimmer, weil man bitte noch die (erfundene) Kalle-Geschichte zu Ende erzählen soll. Also, wieder ab ins Kinderzimmer, vor dessen Tür immer noch ein paar Federn liegen, und nach einer kurzen Erläuterung was gerade passiert ist und nun mit dem Vogel passieren wird (“Doch wirklich, ich bringe den Vogel gleich in ein Vogelkrankenhaus.”), die ausgedachte Geschichte abgeschlossen und den Notdienst des besagten Krankenhauses meine Ankunft angekündigt.

Mir wurde freundlicherweise noch der Tipp gegeben, bevor ich losfahre, nachzuschauen ob der Vogel denn noch lebe. Als ich leicht den Deckel anhob stand in der Kiste der Vogel, als ob ihm nie ein Haar gekrümmt wurde. So fuhr ich also knapp 40 Minuten in diese charmante Stadt mit dem Elefantenklo um beim Notdienst für Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische mit der Amsel vorstellig zu werden.

Ich wurde darüber aufgeklärt, dass Katzen eine ziemlich gefährlich Keimflora im Maul haben und ein solch kleiner Vogel mit hoher Wahrscheinlichkeit an der zu erwartenden Infektion mit Sicherheit sterben würde. Antibiotika hin oder her.

Allerdings machte der Geselle, dann solch einen vitalen Eindruck, dass er noch genauer untersucht wurde. Er hatte zwar mehrere Bisswunden am Rücken, war davon jedoch unbeeindruckt und kurz davor doch noch Antibiotika zu bekommen.

Das Todesurteil kam dann nach einer genaueren Untersuchung der Flügel: Leider war der rechte Flügel gebrochen und in Verbindung mit den Katzenbissen sank dadurch seine Heilungschance auf Null. Flügel operieren plus Antibiotika-Keule gegen die Katzenkeime hätte bei zu geringer Aussicht auf Heilung sein Leiden nur unnötig in die Länge gezogen.
Kein guter Tag 🙁

3. Laser-Vermessungsgerät (im August 2013, ca 9:00h)

Zuerst dachte ich, dass jemand eine Handytasche samt Inhalt auf der Straße verloren hätte, der Schreibblock daneben deutete auf einen Schüler hin. Als ich aus dem Wagen stieg um mir das ganze genauer anzuschauen war ich doch etwas überrascht.

Der Notizblock enthielt die Skizze eines Hauses, mit eingetragenen Maßen und Abständen, während die vermeintliche Handytasche in Wirklichkeit eine Schutzhülle für ein ziemlich teuer aussehendes Laser-Vermessungsgerät war. Ich versuchte anhand der Skizze und eingetragenen Maße das Haus auszumachen, welches vermessen wurde. Vielleicht ließe sich ja dadurch der Besitzer ermitteln. Der Block selber ließ kaum Rückschlüsse auf den Verlierer zu: Eine Raiffeisen-Reklame links oben, sonst nichts. Als ich nach knapp 10 Minuten immer noch kein Haus eindeutig mit der Skizze in Verbindung bringen konnte, fuhr auf einmal ein Wagen mit genau der gleichen Raiffeisen-Reklame in die Straße ein.

Ich machte auf mich aufmerksam und überreichte das kostbare Gerät samt Skizzenblock einem sichtlich erleichtertem Mann. Nachdem ich ihm auch noch den Kugelschreiber gab, der noch auf meinem Beifahrersitz herumlag, fuhren wir in entgegengesetzte Richtungen. Es gab zwar keine Belohnung, aber auch keine Toten.
Kein schlechter Tag 😉

 

 

 

 

 

 

 

1 kommentar

  1. Susan Susan

    Schöner Artikel 🙂 Leider gerade erst entdeckt… Vogelkrankenhaus also – den Details nach zu urteilen wohl kein Teil der erfundenen Kalle-Geschichte. Nice Guy, dieser DaJunkie.

Hinterlasse eine Antwort

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *