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Bewusster Leben IV – Zeit haben

“Ich habe keine Zeit” – eine Standardausrede, die ich viel zu oft hören muss. Doch ist dies meistens eine miese Ausrede, die nicht gelten kann. Zeit hat jeder genug. Der Tag hat 24 Stunden und eine Woche hat sieben Tage. Da wird sich doch irgendwie eine Lücke finden lassen. Nein – werden viele nun sagen und sie haben auf gewisse Weise Recht. Das Problem dabei ist nicht die angeblich fehlende Zeit, sondern vielmehr das Setzen seiner Prioritäten. Mal ehrlich, wenn jemand behauptet, er habe keine Zeit, meint er doch in Wahrheit, er nimmt sich die Zeit lieber für etwas anderes. Das sei ihm gegönnt. Das ist auch wichtig. Nur sollte sich jeder darüber bewusst werden. Wer sinnvoll seine Prioritäten setzt und dies auch so kommuniziert, wird auf viel mehr Verständnis und Unterstützung stoßen, als mit der oben genannten Standard-Ausrede.

Statt zu sagen: “Ich habe keine Zeit.”, sollte der Satz genutzt werden: “Ich will zu dem Zeitpunkt lieber etwas anderes tun, weil mir das im Moment wichtiger ist. Ich hoffe, du kannst das verstehen.” Kaum einer wird sich dem verwehren können. Die Ehrlichkeit schafft Vertrauen und so weiß das Gegenüber, woran er ist.

Wer Schwierigkeiten mit diesem Satz hat, sollte sich überlegen, ob seine Prioritäten richtig gesetzt sind…

1 kommentar

  1. Stefan Stefan

    Ja, Daniel, da hast Du mir aus der Seele gesprochen. Du hast völlig Recht: Ehrlich sein und um Verständnis bitten, das klappt immer. Mag sogar sein, dass man damit jemanden enttäuscht, wenn man sagt, dass einem etwas anderes wichtiger ist. Aber das tut man noch viel mehr, wenn man nur sagt “Ich habe keine Zeit”.

    Aber es ist sogar okay zu sagen “Ich habe keine Zeit”. Der Satz ist nicht tabu. Ein “Mir wächst das gerade alles über den Kopf und ich weiß im Moment nicht, wie ich alles schaffen soll” kann das erläutern. Wer das ehrlich meint und deutlich macht, dass es ihm leid tut, dass er zur Zeit “so wenig Zeit hat”, schafft auch Vertrauen. Das kann man nicht dauernd machen, denn dann muss man sich irgendwann die Frage gefallen lassen, warum man dann an seinem Leben nichts ändert, wenn einem “alles zu viel ist”. Aber dann sind wir wieder an dem Punkt, an dem man doch einsehen müsste, was einem wichtig ist.
    Also: Prioritäten setzen ist wichtig. Es nicht immer genau zu wissen und das zuzugeben, auch – wenn es so ist.

    Am Ende bleibt festzustellen: Manchmal gibt es Momente, in denen MUSS man sich Zeit nehmen, ohne Wenn und Aber. Weil jemand anderes einen unbedingt braucht.
    Oder in den Momenten, in denen man eigentlich weiß: “Ich habe Zeit. Eigentlich.” Keine Zeit zu haben kann schließlich auch eine Möglichkeit sein, heimlich zu flüchten. Manchmal weiß man dabei noch nicht mal, vor was. Dann ist es Zeit, sich die Zeit zu nehmen, bevor man die Zeit verpasst.

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