Das (Selbst-)Experiment “Bewusster Leben” geht in die nächste Runde. Bisher habe ich mich ganz gut an meine eigenen Vorschläge halten können, auch wenn mir das manchmal schwerfiel. Mittlerweile trägts teilweise Früchte. So halten sich immer mehr an die Schrittgeschwindigkeit (zumindest, wenn ich vor ihnen fahre).
Zum Kapitel VI: The Story Behind. Was meine ich damit? In unserer schnelllebigen Welt schreiten wir rasant an einer Vielzahl von Menschen vorbei. Über einige ärgern wir uns – sie fahren zu langsam vor uns her, brauchen wieder Ewigkeiten an der Kasse, sind uns zu unfreundlich, schon wieder zu laut, etc. Einige interessieren uns gar nicht, wir beachten sie nicht und gehen an ihnen vorbei, als existierten sie gar nicht. Dabei vergessen wir jeweils immer eins: Auch diese Menschen sind MENSCHEN! Sie alle haben eine eigene Geschichte, die mindestens ebenso interessant ist wie die eigene. Die Person, die zu langsam vor einem herfährt, könnte ein Fahranfänger sein, oder jemand, die nach einem kritischen Unfall das erste mal wieder fährt. Wollen wir die Angst vor dem Fahren durch Drängeln noch steigern? Die Person an der Kasse, die mal wieder lange braucht, ist vielleicht einsam. Sie sucht nach Gesellschaft und findet sie allenfalls im kurzen Gespräch mit der Kassiererin.
Viel zu oft ärgern wir uns über Menschen, die wir gar nicht kennen, für die wir uns gar nicht interessieren. Wie wäre es, wenn wir uns einmal darum kümmern, solche Menschen näher zu betrachten. Das muss keine wildfremde Person sein, sondern vielleicht der Nachbar von nebenan, der nie grüßt. Warum gehen wir nicht mal auf sie zu und finden eine interessante und aufklärungsreiche “Story Behind”?
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