Immer neu beginnend empfängt mich jeden Morgen der Tag. Die Ungewissheit, die er mit sich bringt, ist teils gewollt, teils schön, doch stets auch anstrengend und ermüdend. Frei in den Tag hineinleben, wird irgendwie schwieriger für mich. Ich stehe nun also auch heute wieder auf. Wieder begrüßt mich der Morgen mit der täglichen Ungewissheit: Was werde ich heute tun? Was erwartet mich? Was muss ich tun? Muss ich überhaupt etwas machen?
Jede neue Aktion, löst eine Kette von Reaktionen aus, die wieder neue Aktionen erfordern. Ein Ausruhen ist nicht möglich. Ständig muss agiert und reagiert werden. Dies ringt mir viel Aufmerksamkeit ab.
Wie schön wäre doch jetzt der Alltag. Alltag – ein Tag, an dem ich wüsste, was von mir erwartet wird. Ein Tag, an dem ich wüsste, wann er fertig ist. Ein Tag, an dem ich wüsste, wie ich ihn beginnen und wie ich ihn abschließen sollte.
Natürlich nimmt mir der Alltag ein wenig Freiheit, doch bietet er mir gleichzeitig ein wenig Sicherheit. Sicherheit, auf der ich mich zumindest kurz ausruhen könnte…
Das ist – glaube ich – das Dilemma, in dem sich die ganze Menschheit befindet: Die Balance zu halten zwischen dem nur allzu menschlichen Wunsch nach Sicherheit und der Tatsache, dass LEBEN in sich den Wunsch nach Veränderung trägt.
Dieses Gleichgewicht immer wieder herzustellen, ist m.M.n. die “Kunst des Lebens”.
LG
Vielen Dank liebe Petra für diesen schönen Kommentar. Die Balance im Leben zu halten, ist tatsächlich das, was wir “Die Kunst des Lebens” nennen könnten. Vielleicht ist diese Balance im Speziellen etwas, worüber sich demnächst zu schreiben lohnt.