Zugegeben, der Titel ist ein wenig radikal, aber im Grunde genommen sollte die Tendenz ebenjene sein. In den letzten Wochen ist mir etwas ganz spezielles klar geworden: Was im Leben fehlt, sollte ausgeglichen werden…
Mit einem Freund habe ich mich genau um so etwas unterhalten. Mir fehlt in meinem Leben ein spezieller Schlag Menschen. Menschen, die sich nicht sklavisch nach Trends richten. Menschen, die auf die Meinung anderer zum Großteil pfeifen, ohne selbst arrogant, asozial oder unsozial zu sein. Menschen, die einfach mal auf der Straße zu tanzen und zu singen beginnen, ohne zu befürchten, von anderen ausgelacht zu werden. Diese Menschen haben etwas ganz besonderes an sich. Sie sind auf eine gute Weise noch Kind und zeigen das auch. Sie leben unbeschwerter und kümmern sich nicht um kurzfristige negative Folgen – sofern es sie überhaupt gibt.
Früher waren wir alle mal so. Was auch logisch ist, da wir alle faktisch mal Kinder waren. Wir lebten in den Tag hinein, ohne uns großartig Sorgen machen zu müssen, was in der fernen Zukunft auf uns zukommt. Wir konnten anziehen, was uns gefällt, ohne dass wir uns Gedanken gemacht haben, ob Erwachsene das nicht lächerlich finden, was wir tragen. Wir hatten Helden und Vorbilder, lebten aber trotzdem so, wie es uns gefiel.
Dann kam eine Zeit, in der wir nach unserer Identität suchten. In der Pubertät probierten wir uns aus. Suchten nach einem Stil, der zu uns passt. Vielleicht gingen wir auch dem ein oder anderen Trend nach, aber letztlich wollten wir unsere Persönlichkeit stärker zur Schau tragen. Wir fühlten uns zumindest alle als Trendsetter. Wir hatten das Gefühl, etwas besonderes zu sein und andere allein mit unserer Anwesenheit positiv beeinflussen zu können.
Heute ist vieles nicht mehr so. Einiges ist steif geworden. Vieles ist Routine. Wir achten mehr auf die Meinung von anderen, als dass wir einfach mal mehr ausprobieren und auf diese Weise nicht nur uns selbst weiterentwickeln, sondern vielleicht auch den ein oder anderen Trend setzen. Zurück zur kindlichen Unbeschwertheit.
Ich will damit nicht sagen, dass wir all unsere Souveränität und Verantwortung abgeben sollen. Vielmehr sollten wir aber nicht das Kindliche in uns derart stark unterdrücken, dass insgesamt der Spaß verloren geht und wir irgendwann automatisch agierende Roboter werden, die mehr funktionieren als leben…
Ich für meinen Teil werde nun mehr nach Gefühl agieren und auch das ein oder andere Mal in der Öffentlichkeit rumtänzeln (ohne dabei gleich Trendsetter sein zu müssen) ;o)
Ich bemühe mich. Auch wenn ich nicht auf der Straße tanze.