17.06.2019, 16:30 Uhr. Im Briefkasten liegt ein Umschlag. “Per Bote” steht darauf.
Post vom Boten? Um sicherzugehen, dass wir die Paket-Benachrichtugungskarte auch wirklich bekommen? Wohl eher nicht. Leider spielt es nur dann eine Rolle, eine Nachricht sicher zuzustellen, wenn eine Frist zu ticken beginnt. Tick Tock. In diesem Fall ist es der Miet-Specht, der an unsere Tür klopft. Er hält uns grinsend einen Mietspiegel vor’s Gesicht. Der ortsübliche Vergleich. Wenn er steigt, weil es wächst und gedeiht ringsherum, zieht der Durchschnitt sich am eigenen Kragen aus dem Dreck. Und rankt an sich selbst entlang in luftige Höhen. 15%.
Rien ne va plus. Nichts geht mehr. Mehr geht nicht. Ich erschrecke mich. Für einen Moment. Dann denk ich: Mietdeckel.
Einen Tag später fällt das Urteil. Es soll rückwirkend geltend. Bis zum 18. Juni.
Woher haben die das das gewusst? Der Eigentümerverband Haus und Grund ruft Vermieter in ganz Berlin schon seit einer ganzen Weile auf: „Erhöhen Sie unbedingt bis zum 17. Juni die Miete!“ Deshalb also per Bote. Auf den letzten Drücker. Ist das rechtens?
Nachtrag: Habe einen Podcast über Kleinvermieter gehört, der mich versöhnlicher stimmt. Zumindest ein bisschen.
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