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Die Stadt ohne Realität

 

Sie schläft drüben im Zimmer
und ich müsst’ eigentlich schreiben,
schreiben, um Geld zu verdienen
– wer träumt davon nicht?

aber jetzt, jetzt schreib ich für mich,
ganz kurz nur,
für mich.
und ohne punkt
und ohne strich.

…und in Versen.

Nur für mich.

Wie einst, als ich glaubte, was Besondres zu werden
in einer kleinen Stadt
ohne Realität,
in der man sitzt, Café trinkt und philosophiert,
und weiß, was uns und wie es regiert.
Wo wir dagegen sind und besitzlos und frei
und vier Zimmer,
Küche und Bad nur zum Teilen
zu viert, manchmal fünf oder sechs,
niemand stört es.
Keine U-Bahn. Es fährt nur der Ringbus.

Im Kreis, im Kreis dreht das Leben sich hier.
Und deshalb sieht man sich eigentlich täglich.
Bei der Arbeit, beim Lernen, auf Feiern und Festen,
im Supermarkt oder beim Sport,
überm Klo, an der Theke, im Kino, zuhause.
…wie sehr ich das heute vermisse.

Doch genervt von alldem sind wir fortgegangen
in die Welt, die uns jetzt so verstört.
Stumpft uns ab, macht uns kalt.
Und dann schreiben wir für Geld,
obwohl am Ende des Monats genug da wär.

2 Comments

  1. DaJunkie DaJunkie

    Seufz. Dann komm halt wieder zurück, ehrlich ma.

  2. omnikultur omnikultur

    Ein kleiner nostalgischer Gedanke nach einem so schönen Silvester mit so lieben Menschen! xox

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