Ich habe diese Geister nicht gerufen, die so plötzlich, zahlreich und unnachgiebig von mir zehren. Ein Zuhause gesucht und Ödnis gefunden. Wie lange muss man so leben, um von all den Urteilsfällern ein mitgefühltes „absolvo te“ zu erhalten? Ist der drohende Kollaps alles Gewohnten wirklich soviel schlimmer als stille Erduldung? Veränderung schmerzt in den Gliedern, Flucht liegt nahe – nach hinten statt nach vorn. Doch dort, den Kopf gewendet ins Altbekannte, wartet nur Kampf. Wo einst Gefühl war, ist schützende Leere. Das Herz hat schon lange den Freitod gewählt und wartet schweigend auf Reanimation.
Auf der nächtlichen Straße fahren Autos vorbei und lassen die Schatten der nackten Bäume auf der kargen Wand tanzen. Ich möchte aufgehen in diesen Schatten, tanzen, nur kurz, um mich dann zu verflüchtigen. Wo gehen die Schatten hin, wenn das Licht sie nicht erweckt? Ich weiß es nicht und es ist mir egal. Sie sind nicht hier, das ist das Entscheidende. Nicht hier. Körperlos, sprachlos und losgelöst woanders.
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