Der erste Samstagvormittag im eigenen Garten. Der erste Samstagvormittag mit sauberen Klamotten, auf einem Stuhl sitzend, die Füße auf einem Tischchen und dem Laptop auf dem Schoß – im eigenen Garten. Wir haben der Welt ein Stück Draußen abgerungen. Das haben wir geschafft. Wir haben viel geschafft im letzten Jahr.
Läufer kennen das Phänomen – wenn man lange Strecken läuft, dann kann man nicht einfach aufhören. Um einem Kreislaufkollaps vorzubeugen, muss man langsam auslaufen, dem Puls mit schleichend abnehmender Belastung nach unten verhelfen. Der Garten ist dieser, unser letzter Teil des Laufs. Beinahe ein Jahr lang sind wir gerannt. Vier sogar, wenn man alles mitzählen möchte, was unsere Kraft, unser Herz und unser Durchhaltevermögen forderte.
Wir haben gehofft, gebangt, geweint, uns gesorgt. Wir haben organisiert und besucht. Und als all das nicht ausreichte, haben wir Abschied genommen. Und hier begann – wenn man bei der Metapher bleiben möchte – der letzte Teil des Laufs, der Endspurt: Jener Teil der Strecke, wo man nochmal alles gibt. Wir haben sortiert, entsorgt und einige wenige Dinge behalten. Wir haben renoviert. Schließlich haben wir präsentiert und Verträge geschlossen. Und am letzten Etappenziel haben wir uns ratlos nach einer Möglichkeit umgeschaut, dem Puls mit schleichend abnehmender Belastung nach unten zu verhelfen.
Schön ist der Garten geworden – mit zwei Hochbeeten für Gemüse und mit Beerenbüschen, die wohl erst im nächsten Jahr tragen werden, und etwas Wiese mit ausreichend Platz für Stühle und einen kleinen Tisch.
Hier kann man gut sitzen, verdauen und langsam wieder zu alter Form finden.
Viel geschafft – das habt Ihr! In jeglicher Hinsicht!
Der Garten ist zauberhaft und wenn man die Vorher-Bilder betrachtet, kann man erahnen wie ihr da gerackt habt! Jetzt darf der Puls aber wirklich mal runter, einen schönen Ort gibt es ja jetzt dafür! Und der Waldi sagt: „Da kann man ja jetzt auch mal grillen bei Tante.” 😉 In diesem Sinne: Bis ganz bald! (DIESES Jahr) 🙂
Viele Grüße an den Baumeister!