Heute habe ich meine Firmpatin wiedergetroffen. Zuletzt sah ich sie bei jenem Event, das ihr diesen Titel bescherte: Bei meiner Firmung. Das ist jetzt 25 Jahre her. Sie ist die Tochter eines sizilianischen Gastarbeiters, der 16 Jahre seiner Arbeitszeit hier verbachte, um dann mit Sack und Pack wieder zurück nach Sizilien zu wandern. Meine Firmpatin ging mit meiner Mutter zur Schule und ich weiß nicht mehr (vielleicht wusste ich es auch nie), warum sie meine Firmpatin wurde, jedenfalls wurde sie es. Mir war das reichlich wurscht. Firmung war halt etwas, das man mitmachte als KatholikIn. Mein Maß an Gleichgültigkeit diesem Event gegenüber lässt sich gut daran ablesen, dass wir am Tag der Firmung eine gute halbe Stunde vor der falschen Kirche standen – dem Fuldaer Dom of all places. Als auch fünf Minuten vor Beginn des Happenings niemand aus meiner Gruppe aufgetaucht war und an uns nur träge Touristengruppen ihre staunenden Bahnen vorbeizogen, dämmerte mir schließlich, dass der Dom wohl der falsche Ort sein musste. Dazu fiel mir dann nur ein, dass die Firmung möglicherweise in der Kirche stattfinden könnte, in der wir auch den vorbereitenden Unterricht genossen hatten und zufällig stand diese andere Kirche auch in jener Gemeinde, in der ich auch als Kirchenmitglied gemeldet war. Teenager sind sehr einfältige Wesen. Wir kamen natürlich zu spät und stellten uns tapfer den strafenden Blicken des firmenden Bischofs Dyba of all people.
Heute habe ich also meine Firmpatin wiedergetroffen und das war doch einigermaßen seltsam.
Gib als erster einen Kommentar ab