Unter solchem Druck kann man nicht konstruktiv arbeiten. Alles, was dabei herauskommt, ist höchstens dritte Wahl. Weil man nichts anderes hatte und nichts anderes konnte. Ich habe schon bedeutend mehr in weniger Zeit geschafft – und vor allen Dingen Besseres. Alles eine Frage des reason why und der Motivation. Erstaunlich, zu welchen Höchstleistungen man fähig ist unter miesen Rahmenbedingungen, wenn nur der Vibe stimmt. Groovy muss es sein.
Groovy ist es gerade ganz und gar nicht. Die Ecken und Kanten eines übergroßen Egos treiben Suchbegriffe in die Maschine wie Holzpfähle in feuchte Erde. Da steht es: Mobbing. Es gibt eine Liste mit anerkannten Kriterien und siehe da, so einige begegnen mir wie alte Bekannte. 15 Monate alte Bekannte, um genau zu sein. Wer hätte das gedacht.
Die Frage im Raum ist nun: Will man eine Schlacht schlagen, die mit unfairen Mitteln begonnen wurde, in einem Krieg, den man längst beigelegt glaubte? Wer das Feuer eröffnet, entscheidet über die Wahl der Mittel und stellt den Gegner vor eine leidige Entscheidung: Kann er mit diesen Mitteln kämpfen und wenn ja, will er das?
Wütend zu bejahen, aber beruhigt und bei Sinnen im Brustton der Überzeugung zu verneinen, stiftet nur noch mehr Unsicherheit. Was also tun? Unfaire Spiele kann man nicht fair gewinnen, also muss man weiter fragen: Welche Trophäe trägt der Sieger davon und wie geht dann also die Kosten-Nutzen-Kalkulation aus?
In diesem Fall bin ich mir da auch nicht sicher. Ja, ich mag meinen Job. Kaum ein Tag, an dem ich nicht lache und mir der subjektiven Sinnhaftigkeit bewusst bin. Will ich das für immer machen? Hell, no fucking way. Der Job ist anstrengend und niemand macht ihn sein Leben lang, bzw. macht ihn niemand sein Leben lang gut. But for the time being wäre ich die eierlegende Wollmichsau für diesen Job und er für mich etwas, das mir Sinn und Freude bringt. Quid pro quo – ich mache das nämlich nicht nur gerne, ich bin auch richtig gut darin.
Allerdings kenne ich auch andere Begleiter. Sodbrennen, Magenschmerzen, Herzrasen, Rückenschmerzen, Unruhe, Lustlosigkeit – der ganze Sermon. Auf der Suche nach Korrelationen wird man im Schoß des großen Monsters fündig, der nicht in meiner Stellenbeschreibung auftauchte und mich – zugegeben – etwas überraschte. Aber ich bin ein Künstler darin, meine Grenzen so auszudehnen, dass sie die Beknacktheiten eines Anderen eine Weile umfassen können. Aber – wie es das Wesen von Grenzen nunmal ist – irgendwann sind sie vollends erreicht. Ein Gummi kann man nur soundsoweit dehnen und ich schätze, dieser Punkt ist jetzt erreicht. Auch wenn er keine Antworten liefert, steht doch eines felsenfest:
Ich bin im Niveau nicht flexibel.
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