Das Geläut der Kirchenglocken paart sich mit einem Song von Coldplay, der durch eines der Nachbarfenster die Freiheit sucht und findet. Darunter surrt der sachte tröpfelnde Verkehr, bekrönt vom Rauschen der Blätter und gelegentlichem Vogelgezwitscher. Hier und da summt ein Insekt, in der Ferne lachen Menschen und rufen einander Begrüßungen zu. Vielleicht sind sie zum Brunch verabredet. In der Nachbarwohnung wird Frühstücksgeschirr hantiert und die Kaffeemaschine speit in einem finalen röchelnden Aufbegehren das letzte bisschen Wasser in den Filter.
Wie friedlich wir sind, wenn man uns nur in Frieden lässt. Wenn das Haben- und Erreichenwollen keine Rolle mehr spielt, weil die Drehtüren stillstehen und die Registerkassen schweigen.
Was kommt eigentlich nach dem Wachstum? Und warum fürchten wir das Plateau so sehr? Was ist so beängstigend an einer Welt ohne 1€-Läden mit ihren leicht kaputtbaren Waren aus China und Bangladesch? Besonders am Sonntag weiß ich es beim besten Willen nicht und dann finde ich es absurd, wie einfallslos wir sind.
Gib als erster einen Kommentar ab